Fünf Frauen am Tisch. Und jede will das Sagen haben.
Manchmal sitze ich da und will eine Entscheidung treffen. Doch anstelle von Klarheit herrscht eine rege Diskussionsrunde im Kopf.
Die eine ruft: „Los jetzt! Denk nicht so viel, geh einfach!“
Die nächste mault: „Mach keinen Quatsch! Erst mal drüber schlafen.“
Und eine Dritte brummelt mit hochgezogener Augenbraue: „Interessant. Aber was davon gehört wirklich zu deinem Wesen?“
Man könnte fast denken, ich sei sprunghaft oder unentschieden. Oder alles auf einmal. Doch – halt – nein, das ist es nicht:
Ich bin nicht sprunghaft. Ich bin ein Team.
Genauer gesagt: Ein inneres Team aus fünf Frauen. Und jede hat ihre eigene Energie, ihre eigene Haltung, ihre eigene Stimme.
Diese fünf Frauen wohnen in mir. Sie haben keinen vorübergehenden Vertrag zur Untermiete, sondern gehören fest zum Inventar und sind vollwertige Mitgestalterinnen meines Lebens.
Vielleicht kennst du das ja auch, dass du bisweilen hin- und hergerissen bist zwischen Vernunft und Herz, Mut und Zweifel, Rückzug und Bühne.
Dass du dich manchmal selbst nicht verstehst.
Dann könnte es helfen, diesen inneren Stimmen genau zuzuhören. Denn je besser du weißt, wer da gerade spricht, desto leichter wird es, in die Selbstführung zu gehen.
Und genau darum geht’s in diesem Blog:
- Deine unbewussten – nennen wir sie – Mitbewohner entlarven.
- Dich dadurch selbst viiiiiiiiiel besser verstehen.
- Die Kraft fördern und vor allem feiern, die entsteht, wenn dein inneres Team nicht streitet, sondern zusammenspielt.
Heute möchte ich dir meine fünf inneren Frauen vorstellen. Vielleicht erkennst du eine davon wieder. Vielleicht alle.
Vielleicht wird dir sogar klar, warum du manchmal nicht weißt, wohin du willst. Weil alle gleichzeitig das Navi in der Hand haben.
Die fünf Frauen in mir
🔹 1. Die Macherin – die Holz-Frau
Sie liebt Ideen, kreative Ansätze und den ersten Schritt. Sie ist die Unternehmerin – die Frau, die etwas unternimmt.
Ihre Lieblingsfrage: „Was ist das Ziel, und wie kommen wir dahin?“
Sie denkt groß. Sie hat Schwung. Und sie kann schlecht stillsitzen.
Wenn ich sie machen lasse, hab ich in zwei Tagen eine ausgefeilte Business-Idee, ein Moodboard und einen fast fertigen Projektplan.
Ob ich das will, fragt sie erst später.
🔹 2. Die Strahlende – die Feuer-Frau
Sie ist Begeisterung pur. Sie ist Inspiration, Austausch, Temperament.
Sie lacht viel, macht Tempo, redet schnell, ist überall mittendrin und liebt es, wenn der Funke überspringt. Ob beim Reden, Flirten oder einem guten Gespräch mit mir selbst.
Sie sagt: „Zeig dich! Sei lebendig! Du bist gemacht für Bühne, nicht für den Balkon.“
Sie bringt Energie. Und manchmal ein funkelndes Glitzerkleid.
🔹 3. Die Nährende – die Erde-Frau
Sie ist die mit der Thermoskanne. Die fragt, ob’s mir wirklich gut geht und die dafür sorgt, dass mein Innen nicht friert.
Sie liebt Struktur, Verbindung und Kuchen. Sie hält Räume, wenn etwas in mir unsicher wird. Und sie sagt Sätze wie:
„Du musst gar nichts. Du darfst einfach hier sein.“
Gerade jetzt ist sie mir nah. Weil ich spüre, wie sehr ich Erdung brauche. Wurzeln. Vertrauen. Ein inneres Zuhause.
🔹 4. Die Klarheitsliebende – die Metall-Frau
Wenn sie auftaucht, wird es leiser und präzise. Sie räumt innerlich auf.
Sie trennt Wichtiges von Nebensächlichem. Sagt Nein, wo es vielleicht schon länger ein Zögern gab. Und stellt diese fiesen, aber notwendigen Fragen wie:
„Wofür genau tust du das gerade?“
Aktuell ist sie ziemlich präsent in mir. Sie ist nicht streng, aber in sich klar – vor allem auch im Hinblick auf die Werte in meinem Leben. Sie spürt, wenn ich von meiner Ethik abweiche, und zeigt mir den Weg zurück zu meinem Wesentlichen.
Sie ist keine, die diskutiert. Sie weiß. Und manchmal ist genau das eine Wohltat.
🔹 5. Die Tiefgründige – die Wasser-Frau
Sie ist leise. Sie ist weise. Und ihre Kraft kommt aus der Stille. Sie taucht tief. Nicht, weil sie etwas suchen würde, sondern weil sie weiß, dass die meisten Antworten, die Tiefe in sich tragen, nicht an der Oberfläche schwimmen.
Sie liebt Intuition. Sie mag keine Termine und ständigen Verpflichtungen. Und sie erinnert mich daran, dass ich nicht ständig funktionieren muss.
Sie fragt:
„Was fühlst du, wenn niemand zuschaut?“
„Was liegt unter deinem Wunsch nach Veränderung?“
Sie ist keine, die Tempo macht. Aber eine, bei der ich spüre, wer ich wirklich bin.
Bei mir sitzt sie immer am Tisch, hält sich jedoch fast immer im Hintergrund. Was sie keineswegs schwächer als die anderen macht, sondern für mich sehr präsent in ihrer Stille.
Wer hat gerade das Sagen?
Gerade ist es ein Duo, das die Tischrunde bestimmt: Erde und Metall.
- Eine sanfte Kraft und eine klare Linie.
- Verbindung und Reduktion.
- Zuhause sein und Ballast loslassen.
Wasser bleibt – wie so häufig – im Hintergrund präsent.
Ich merke:
Das fühlt sich stimmig an. Ich muss gerade nichts anders machen, als es ist. Ich muss nichts Neues erschaffen oder meine Tage von früh bis spät der kreativen Schöpfung widmen.
Wobei – kleiner Einschub sei an dieser Stelle erlaubt: Mein kreatives „Ich stricke mir die Welt, wie sie mir gefällt-Projekt“ (darüber habe ich im letzten Blog geschrieben) wächst und gedeiht (siehe Foto weiter unten). Doch in der Tischrunde mit den fünf Frauen hat die Holz-Frau derzeit keine leitende Funktion.
Klar ist: Je besser ich die fünf Frauen in mir kenne, desto leichter wird es, Entscheidungen zu treffen, die mir wirklich entsprechen. Ohne Entscheidungs-Drama, ohne Entscheidungs-Grübeln. Weil ich weiß, wer da gerade spricht. Und warum.
Und du?
Du hast doch auch sicher (d)ein inneres Team. Mit mehr oder weniger Redebedarf und Gesprächsanteilen.
- Wer in dir redet am lautesten?
- Wer wird oft übergangen?
- Und wie wäre es, die Stimmen nicht mit Oropax wegzudrücken, sondern sie durchklingen zu lassen?
Wenn du neugierig bist, welche fünf inneren Frauen (oder – ich schließe euch natürlich nicht aus, ihr lieben – Männer) dich leiten, blockieren, antreiben oder schützen und wer davon aktuell das Zepter in der Hand hält:
Dann begleite ich dich ein Stück deines Weges. In unseren Sessions bekommst du die Klarheit, mit deinem inneren Team gut umzugehen. Denn du sollst die Stimmen in dir nicht stummschalten, sondern sie verstehen, damit du sie in Einklang mit deiner aktuellen Lebenssituation bringst.
Die kann sich in turbulenten Zeiten übrigens schnell und unvorhergesehen ändern, so wie die äußeren Umstände auch. Das ist gut so, denn so bleibt das Leben lebendig und du stets in einem inspirierenden Austausch mit deinen fünf inneren Frauen/Männern.
Nachwort
„Ich bin viele. Und alle gehören zu mir.“
– frei nach… mir selbst.
Für mich geht es nicht darum, jemand Neues zu werden, sondern zu erkennen, wie viele Versionen von mir schon da sind. Und wie schön es sein kann, sie alle zu versammeln. An einen Tisch. In einen Körper. In ein Leben.
In mein Leben.
Heute mit eindeutiger Teamleitung aus dem Inneren,
deine
Annette
Bild vom fortgeschrittenen Strickergebnis:
PS:
Wie findest du mein inneres Team aus fünf Frauen? Hat es dir Spaß gemacht, es kennenzulernen?
Ich lade dich ein, meinen bisherigen Reiseverlauf ab dem ersten Blogbeitrag zur Reise zurück zu mir selbst zu verfolgen.
→ Zum ersten Eintrag in meinem Reisetagebuch
Wenn du Lust hast, nicht nur zu lesen, sondern tiefer zu spüren: Ich zeige dir gerne, wie du dein eigenes inneres Team kennenlernen kannst. Auf deinem eigenen Weg zu dir. Mit den fünf Elementen als Wegweiser.
Überrede dich nicht länger, irgendwer zu sein, sondern beginne, dich liebevoll zu verstehen. Hier erfährst du mehr: → Begleitung bei mir.
👉🏻 Komm in den Verteiler vom Soul@Home Letter.
Dann erfährst du aus erster Hand, sobald es einen neuen Blogbeitrag oder andere Neuigkeiten gibt.

