Zurück zu mir selbst klingt so schön. Aber wie fühlt sich das an, wenn der Körper die alte Ordnung verlässt? Wenn Gallensteine, Zahnlücken, Atherome plötzlich die Sprache des Wandels sprechen?
Manchmal ist es nicht der Kopf, der zuerst versteht. Auch nicht das Herz.
Sondern der Körper.
Während ich noch versuche, Sinn zu machen aus dem, was gerade in meinem Leben passiert (und wohin es mich tragen will), scheint mein Körper schon einen Schritt weiter zu sein. Oder eher: ein paar Schritte voraus.
In den letzten Wochen hat er ganz klar gesagt: „Das Alte darf gehen.“
Und er meinte es wörtlich.
Zahn raus. Atherom raus. Gallensteine: am liebsten weg damit.
Zuerst kamen die Gallensteine. Obwohl: Stimmt nicht wirklich. Sie kamen nicht. Sie hatten es sich offensichtlich bereits vorher in meiner Galle richtig gemütlich gemacht, bevor sie sich dann auf einmal bemerkbar machten.
Als ich dann vor einigen Wochen die große Zahnlücke bekam, dachte ich noch: „Okay, symbolisch genug.“ , und habe darüber geschrieben (→ Hier kannst du meinen Blogbeitrag lesen).
Aber es ging weiter.
Heute – am Tag dieser Zeilen – wurde ein Atherom entfernt, ein verkapseltes Ding von nicht unerheblicher Größe. Nichts Dramatisches. Und doch: ein Abschied.
Ein weiterer Hinweis meines Körpers, dass etwas raus will. Dass etwas gehen darf, was zuvor vielleicht einmal wichtig war, aber längst nicht mehr nährt. Gedanken, Glaubenssätze, Verhaltensmuster, eingebunkerte Emotionen usw. …
Und das ist es, was ich spüre:
Nicht nur in meinem Denken, in meiner Vision, in meiner Arbeit verändert sich etwas. Sondern tief in meinem Gewebe.
Ich lasse los, was ich nicht mehr halten muss.
Die Wahrheit liegt im Körper
Ich habe in den letzten Monaten viel über Veränderung gesprochen bzw. geschrieben. Über Selbsterkenntnis, das Loslassen alter Geschichten, inneres Aufräumen.
Aber jetzt wird es körperlich spürbar. Und das verändert alles.
Denn mein Körper lügt nicht.
Er trägt so viele Geschichten, Spannungen, Erinnerungen. Und manchmal, wenn ich zu sehr im Kopf bin, übernimmt er die Führung.
Er zeigt mir, was ich nicht mehr brauche. Manchmal radikal.
Aber immer ehrlich.
Das Loslassen fühlt sich nicht immer leicht an
Es tut auch weh.
Manche Tage bin ich müde, leer, zerzaust. Und trotzdem weiß oder spüre ich: Es ist heilsam.
Ich glaube inzwischen: Mein Körper weiß, wie Rückkehr zu mir selbst geht.
Er lässt gehen, was mich lange gehalten hat – vielleicht sogar getragen hat – aber mich heute eher zurückhält.
Manchmal braucht es eine Zahnlücke, einen Schnitt, ein paar Steine in der Gallenblase, um zu erkennen:
„Ich wachse. Und Wachstum heißt nicht nur: mehr werden.
Sondern auch: weniger festhalten.“
Und wie erlebst du den Wandel?
Wenn du in deinem Körper gerade eine Unruhe spürst … ein Ziehen, ein Zwicken, etwas nicht Greifbares, vielleicht ist es ein Zeichen, dass auch in dir etwas losgelassen werden will.
🥾 Was darf gehen?
Gibt es eine alte Geschichte, die du immer wieder erzählst: dir selbst oder anderen?
Ein Muster, das sich nicht mehr stimmig anfühlt, aber dich trotzdem noch begleitet?
Vielleicht eine Verpflichtung, ein „Muss“, das sich längst überholt hat?
🍔 Was willst du nicht mehr verdauen?
Manchmal schlucken wir mehr, als uns guttut.
Worte, die uns verletzt haben. Erwartungen, die schwer im Magen liegen.
Vielleicht auch die eigene Härte mit dir selbst.
Was würde sich verändern, wenn du nicht mehr alles runterschlucken würdest, sondern spüren dürftest, was dir wirklich bekommt?
🫣 Was hat dir früher gedient, aber heute keine Energie mehr?
Manche Strategien haben uns einmal geschützt.
Durchhalten. Funktionieren. Stark sein.
Doch vielleicht ist heute etwas anderes dran: Vertrauen. Langsamkeit. Ehrliches Spüren.
Was möchtest du neu wählen … für dich, für deinen Körper, für dein Leben?
Ich finde: Es ist Zeit, auch den Körper mit an den Tisch zu holen, wenn wir über Entwicklung sprechen.
Denn zurück zu uns selbst, das heißt auch: zurück in den eigenen Körper.
Zurück ins Spüren. Ins Vertrauen. In die Wahrheit, die da wohnt.
PS:
Wenn du gerade selbst zwischen zwei Welten stehst oder spüren möchtest, dass auch das körperliche Loslassen Teil des Weges ist:
Vielleicht findest du dich in diesem Text wieder. Oder du magst meinen bisherigen Reiseverlauf ab dem ersten Blogbeitrag zur Reise zurück zu mir selbst verfolgen.
→ Zum ersten Eintrag in meinem Reisetagebuch
Und wenn du manchmal denkst, deine Tiefe oder Sensibilität ist zu leise für diese Welt, dann weißt du vielleicht auch, warum ich in meinem → Mentoring genau das so liebe.
Weil Stille oft am deutlichsten spricht.
Und der Körper manchmal der ehrlichste Wegweiser ist.
In Verbundenheit
Annette
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