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Weitblick finden: Stille tanken für einen klaren Kopf

 

Inmitten der Hektik eines Alltags, in dem uns viele Verpflichtungen, Erwartungen und Stress umgeben, verlieren wir manchmal den Blick für das Wesentliche – uns selbst.

Besonders dann, wenn wir uns in einer Phase des Lebens befinden, in der uns die Orientierung schwerfällt. Entscheidungen scheinen dann schwieriger, Gedanken über die Zukunft unscharf, und der innere Wegweiser scheint verloren.

 

Kommt dir das bekannt vor? 

 

Die Frau am Strand, die in die Weite des Meeres blickt, symbolisiert Menschen in einer solchen Phase. Die Frau hat sich bewusst in die Natur zurückgezogen, an einen Ort, der für sie Ruhe und Klarheit ausstrahlt. Fernab von Ablenkungen bietet ihr dieser stille Moment den notwendigen Raum, um ihre Gedanken zu ordnen, das Innenleben zu sortieren und sich in ersten Schritten in ihrem Herzen neu zu auszurichten. 

 

„Warum die Natur?“ – wirst du vielleicht fragen. Nun, die Natur bietet uns etwas, was keine App, kein Buch und kein Gespräch uns so unmittelbar geben kann: Stille und Weite. Beides. Ein ruhiger Platz am Strand, ein lauschiges Plätzchen am Rande einer Waldlichtung oder die Aussicht von einem Berggipfel – all das erinnert uns an die Unendlichkeit der Welt und hilft uns zu begreifen, dass es mehr gibt als unsere momentanen Sorgen. 

Wenn ich schreibe „begreifen“, möchte ich damit nicht zum Ausdruck bringen, dass es ein Fingerschnipp ist, der unsere Sorgen mal eben so verschwinden lässt.

Im optimalen Fall werden die Sorgen durch die erlebte Stille und Weite in ein anderes Licht gerückt. Und Lösungen werden für uns sichtbar. Der Perspektivwechsel mit Weitblick kann so unendlich hilfreich für uns sein. Denn in dieser Weite können wir tief durchatmen, uns neu erden und Klarheit gewinnen.

Wer wir keinen stillen Ort in der Natur aufsuchen können oder möchten, erschaffen wir uns einen stillen Ort an anderer Stelle. Zuhause zum Beispiel. Weitblick schenkt uns dann das Bild an der Wand oder das Natur-Video, das wir ablaufen lassen.

 

Wenn der innere Kompass nicht mehr funktioniert und wir unseren Weg aus den Augen verloren haben, hilft es fast immer, einen andere Perspektive einzunehmen. Die Weite des Meeres auf dem Foto spiegelt symbolisch den Weitblick wider, den wir zurückgewinnen wollen. Die Stille der Natur erlaubt es, in uns hineinzuhören und Antworten zu finden, die wir im Lärm des Alltags nicht hören konnten.

 

 

Fünf Tipps für deine Neuausrichtung, wenn du dich gerade irgendwie verloren fühlst:

 

  • Suche die Stille und nimm dir Zeit für dich – und nur für dich. Es gibt nichts Wertvolleres, als sich selbst Raum zu geben. Plane gezielt eine Auszeit, egal ob das ein Nachmittag am See oder ein Spaziergang im Wald oder eine halbe Stunde in deiner gemütlichen Leseecke ist. Schalte das Handy aus, lass die Gedanken fließen – und erlaube dir, nichts zu tun.

 

  • Atme ganz bewusst tief durch und sei präsent im Moment. Sobald du an deinem ruhigen Ort angekommen bist, konzentriere dich auf deine Atmung. Durch tiefes Ein- und Ausatmen schaltest du deine Gedanken ab und kommst in den gegenwärtigen Moment zurück. Die Atmung ist der Schlüssel, um Anspannung abzubauen. Wenn dir das gelingt, kannst du innere Klarheit gewinnen. Zu Beginn bedarf es dazu einiger Übung. Gib nicht sofort auf, wenn es nicht gleich so klappt, wenn du es dir wünschst.

 

  • Vertraue auf deine innere Stimme. Auch wenn du dich verloren fühlst, ist deine innere Stimme immer noch da. Gib ihr Raum, viel Raum. Und wie machst du das? Werde still! Oftmals spricht die innere Stimme in der Stille am lautesten. Notiere dir Gedanken oder Gefühle, die aufkommen – sie können wichtige Hinweise sein. Bewerte diese Gedanken und Gefühle nicht.

 

  • Nimm einen neuen Blickwinkel ein. Die Probleme oder Entscheidungen, vor denen du stehst, erscheinen oft weniger einschüchternd, wenn du sie aus einer anderen Perspektive betrachtest. Frage dich: Was würde ich einer Freundin in dieser Situation raten? Oder: Wie könnte mein zukünftiges Ich diese Situation sehen? Manchmal hilft es, Abstand zu gewinnen und aus einem neuen Blickwinkel zu schauen.

 

  • Verbinde dich mit der Natur, indem du ihr zuhörst. Ob das Plätschern der Wellen, das Rauschen der Bäume oder das Zwitschern der Vögel – die Natur hilft uns, den Kopf frei zu bekommen. Sie bringt uns zurück zu unseren Wurzeln und zeigt uns, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. In der Verbundenheit mit der Natur liegt eine heilende Kraft, die uns erdet und stärkt.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten:

 

In Zeiten, in denen das Leben chaotisch und unsicher erscheint, sind Momente der Stille und des Rückzugs unverzichtbar. Sie bieten dir die Chance, innezuhalten, durchzuatmen und den inneren Kompass wieder neu auszurichten. Wie die Frau am Strand, die auf das weite Meer schaut, kannst auch du einen Ort finden, der dich mit Klarheit und innerem Frieden füllt.

 

Denkst du vielleicht: „Ist ja alles schön und gut. Doch wie soll ich, bitteschön, auch noch Zeit für eine Pause haben?“ Gerade dann, wenn es bei dir richtig turbulent ist, musst du es umsetzen. Denn auch wenn es dir unmöglich erscheint, es ist (fast) immer möglich, sich wenigstens für kurze Zeit rauszunehmen. Du wirst sehen, dass du danach gestärkt und fokussiert die nächsten Schritte gehst.

Meine Empfehlung – ganz nach Rumi:

Listen to the silence. It has so much to say.

Was kannst du darüberhinaus Gutes für dich selbst tun in diesen Zeiten? 

 

Finde heraus, wie du schwingst. Wie du in deiner Balance bleibst, auch wenn es im Außen turbulent zugeht. Welche der Fünf Temperamente in dir aktiv sind, damit du bewusst mit ihnen umgehst. Hast du Lust?

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Herzlichst, Annette